Erinnerungen an Neupanat

Pfarre


Der von der bischöflichen Behörde verfasste sogenannte "Schematismus" bemerkt bei der Gemeinde Panatulnou, daß hierorts schon im Jahre 1333 eine Pfarre gewesen sei. Auch die päpstlichen Zehentverzeichnisse aus dem 14. Jahrhundert sollen angeblich beweisen, daß der Pfarrer von Neu-Panath einige Groschen Steuer gezahlt hat dem heiligen Stuhle. Dies konnte allerdings nicht geschehen, ohne daß hier wirklich ein Pfarrer residierte, d.h. eine Pfarre existietre. Selbst der Geschichtsschreiber Alexander Marki bemerkt in seinem Werke bezüglich des Arader Komitates, daß die Gemeinde Panat schon im Jahre 1315 existiert haben soll.
Allein unter der türkischen Herrschaft, die bekannterweise 164 Jahre im banater Gebiete andauerte und nur nach der Einnahme Temesvar's am 1. November 1716 endete, unter dieser anderthalbhundertjährigen Osmanenschaft ging so manches verloren. Ganze Gegenden wurden fast völlig entvölkert, viele-viele Städte und Dörfer verwüstet, so, daß nichts anders übrig geblieben wär. Als ein gänzlich verhehrtes, zerstörtes und verarmtes Landesgebiet. So mag dann auch diese Gemeinde, dies Pfarre verloren gegangen sein. Kurz nach der Einnahme Temesvar's wurde Generalfeldmarschall Klaudius Fl. Graf von Mercy mit dem Generalkommando des unter kaiserliche Botmäßigkeit gebrachten Banates betraut. Nachdem Graf Mercy dieses Gebiet, das seit 1552 die Türken in Besitz hatten, gänzlich befreite und gegen etwaige neue Einbrüche der Osmanen gesichert hatte, begann er unverzüglich die Reorganisation der wiedergewonnenen Provinz. Die Hauptaufgabe war, zumal die vereinzelten Besiedlungsversuche Erfolge versprachen, vor allem die planmäßige Kolonisation, Urbarmachung und ökonomische Entwicklung des fast völlig entvölkerten und verarmten Banater Landes.
Auf den ausdrücklichen Wunsch Mercy's und der kaiseerlichen Regierung sollten auf den Banater Kameralgütern nur "Deutsche katholischen Glaubens aus dem römischen Reich deutscher Nation" angesiedelt werden. So kamen dann die ersten deutschen katholischen Kolonisten im Jahre 1722 aus dem Westen des Reiches in's Banat. Die meisten wurden in südlichen Banat angelegt; im nördlichen Banat waren zuerst kaum acht deutsche Orte entstanden, unter ihnen Neu-Arad, Lippa, etc.
Die von Mercy begonnene und im Jahre 1730 beendete erste planmäßige Banater Kolonisation wurde zum Zweiten- und Drittenmale fortgesetzt. Werbegebiet war hauptsächlich Lothringen, die Pfalz, Baden und Hessen. An der Bevölkerungsbewegung nahmen aber auch teil die Rheingaue: Schwaben- und Frankenland.
Auf Anordnung des Kaisers Josef II. wurden auch hier im Jahre 1786/87 150 neue Wohnhäuser durch das hohe Aerar für landwirtschaftliche Ansiedler gebaut. Alle Häuser wurden auf dieselbe Art und Form gebaut, mit der Pforte gegen Norden, teils aus Lehmziegeln, teils aus Brennziegeln. Gleichzeitig wurde auch ein großer, gemeinsamer Backofen hergestellt, worin alle Brod backen konnten und durften. Aus den Ziegeln dieses Backofens - so heißt es in der Geschichte - wurde später der Keller in dem damaligen interimalen Pfarrhause gewölbt. Wo das war, weiß heute Niemand. Als so alle Wohnungen fertig standen, übergab man sie den damals angelegten deutsch-katholischen Kolonisten, die aus Oesterreich, Deutschlang und aus den Teilen Lotharingiens hierherkamen. Somit war die Pfarre Neopanath gegründet, und sofort begann auch die Seelsorge. Wenn auch diese Pfarrgemeinde anfangs 10 Jahre hindurch als Filiale der Glogovatz-er Pfarre gegolten, so bekam sie doch einen Seelsorger, der selbständige Matrikelbücher führte, und sie vom 17. Oktober 1787 an leitete. Als erster Seelsorger wurde der Franziskaner-Mönch P. F o r t u n a t u s F r i e d e r i c h bestimmt, der unter dem Namen "capellanus loci" = Lokalkaplan fungierte und dem damaligen Glogovatzer Pfarrer Friedrich Stocken, Ehrendomherrn untergeordnet war, bis zum Jahre 1792. Ihm folgte ebenfalls als Lokalkaplan P. M a r t i n L y u b i c i c s, aus dem Orden der Minoriten,der bis zum Jahre 1797 die Pfarre betreute.
Nach seinem Scheiden wurde die Pfarre von P. E r n s t R au s c h, Minoritenpater, übernommen, der als erster selbstständiger Administrator eingeführt wurde und wirkte als solcher hierorts bis zu seinem Tode, der am 10. Mai 1804 eingetreten war. Von ihm wird berichtet, daß er die Landwirtschaft sehr gut verstanden und daß unter seiner Leitung der Keller und Speisekammer gebaut wurde in jenem Interimal-Pfarrgebäude, von welchem bereits Erwähnung gemacht wurde.
Er fand seinen Nachfolger in dem hoch. Herrn A n d r e a s B l o v ß k y, ein Böhme, der aus Moritzfeld hierher versetzt wurde als Administrator der Pfarre. Er soll die Harfe sehr schön gespielt haben. Nach 6 Jahren im Jahre 1810, war er durch K a r l P a l m a, gewesener Domprediger abgelöst, der bis 1813, also nur 3 Jahre als installierter Pfarrer die Seelsorge leitete. Dann wurde er durch S. Exzellenz Diözesanbischof Ladislaus Kößeghy auf eine bessere Station, nach Bruckenau versetzt, weil man ihm den durch Graf Pejacsevics im Jahre 1808 festgesetzten Gehalt zu geben nicht geneigt war. Derselbe Oberhirt war nicht geneigt, nach ihm weiterhin einen beständigen Seelsorger einzusetzen, um einerseits die Herrschaft zur Verabreichung des festgesetzten Gehaltes derartig zu zwingen, andererseits den Aufbau eines Gotteshauses zu beschleunigen, war doch der Hambar in welchem der Gottesdienst abgehalten wurde, dem Zusammenstürzen nahe! Folgendessen hatte diese Pfarrgemeinde anfangs des Jahres 1814 keinen selbständigen Seelsorger, sondern wurde bis zum Herbst desselben Jahres teils durch Minoriten Patres pastoriert, was in den Matrikelbüchern jener Zeit ersichtlich ist.
Weil aus angegebenen Gründen kein beständiger Seelsorger der Gemeinde gegeben wurde, suchte sich die Herrschaft in der Person eines pensionierten Militärkaplans einen Seelsorger, den der Oberhirt - um allen Unannehmlichkeiten auszuweichen - in den Dienst der Diözese aufgenommen und mit der Leitung der hierortigen Pfarre betraute. So wirkte dann als installierter Pfarrer von 1814 - 1825 hierorts der einstige Militärkaplan zu Rom und gewesener Semliner Pfarrer hochw. G e o r g Q u e s a r von Persanova, Ritter des goldenen Militärkreuzes. Er starb am 29. Jänner 1825 in seinem 72. Lebensjahre, an Wassersucht und wurde im hierortigen Friedhofe beerdigt. Unter ihm wurde die Kirche unter Dach gebracht, doch nicht gänzlich hergestellt. Darum hinterließ er sein ganzes Vermögen, welches er zumeist im türkischen Kriege erworben, testamentarisch seiner Pfarrkirche, damit dieselbe fertiggestellt und ihrem hehren Berufe übergeben werden könne. Aus seinem Leben wird kurz hervorgehoben, daß er niemals Wein oder geistige Getränke genossen, und nur mit Milch und Süßigkeiten sich nährte. Er besaß außergewöhnlich schönes Silberzeug und andere Gegenstände aus dem türkischen Kriege und eine schöne Sammlung von verschiedenen alten Geldmünzen.
Als dessen Nachfolger trat Hochw. J o a c h i m V a l e n t i n F l i e g ß e d e r sofort das Patronat an, und wirkte hier von Jänner 1825 bis zu seinem Tode, der am 6. Juli 1843 eingetreten war. Er stammte aus Steyermarkt. Geboren wurde er im Jahre 1792 in Neuberg, welches Dorf im Märzthal, nahe zu Groß Mariazell gelegen ist. Mit seinen Eltern, die eingewandert waren im jahre 1799, kam er nach Dombo im Marmoroscher Komitat. Seine Studien begann er in Szathmar, setzte sie fort in Temesvar und wurde im Jahre 1821 durch S. Exzellenz Kößeghy zum Priester geweiht. Als 4-jähriger Priester kam er in diese Gemeinde als Administrator, wo er bald darauf als Pfarrer installiert wurde. Unter ihm wurde die Kirche fertiggestellt und am ersten Adventsonntage im Jahre 1825 feierlich eingeweiht.
Sein Nachfolger war Hochw. J o s e f W e n d e s c h u, der vom 24. Juli 1843 bis 1859 als Pfarrer fungierte.
Er wurde durch Hochw. J o h a n n M u ß k a l a y abgelöst, der von 1859 bis Ende 1899, also 40 Jahre hierorts segensreich wirkte und hier auch sein goldenes Priesterjubiläum feierte. Im Jahre 1892 erhielt er in Anerkennung seiner großen, vielseitigen Verdienste von Papst Leo XIII. den Titel eines päpstlichen Geheimkämmerers. Zu Ende des Jahres 1899 trat er in den Ruhestand und verlebte seine übrigen Jahre in Lipova-Lippa bis zu seinem Tode.
Nach ihm wurde die Gemeinde von dem damaligen hierortigen Kaplan A u g u s t i n W i t a l s k i pastoriert, der bis 1. April 1900 hier tätig war.
An diesem Tage wurde Dr. J o s e f B a b i n ß k y als Pfarrer eingeführt und wirkte als solcher bis zum 20. Juli 1902, wo er auf eigenes Ansuchen nach Ernöhaza übersetzt wurde.
Er erhielt einen Nachfolger in der Person des hochw. Herrn M a t t h i a s M i c h o n, der als Administrator bis 1. November 1904 hierorts die Seelsorge leitete. Nach seiner Uebersetzung nach Simand übernahm Hochw. A l e x a n d e r K u m m e r g r u b e r die Seelsorge und wirkt hierorts bis zum heutigen Tage. Er wurde am 1. Feber
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Ortspfarrer Alexander Kummergruber

Im Jahre 1898 durch S. Excellenz Alexander von Dessewssy zum Priester geweiht. Seine este Stelle war Pancota, wo er als Kaplan fast 1. Jahr wirkte. Von hier kam er nach Zadorlak, dann nach Guttenbrunn. Im Jahre 1901 wurde er nach Timisoara-Josefstadt transferiert, wo er bis 1. November 1904 als Kaplan tätig war. Am 1. November 1904 trat er seinen neuen Posten als Seelsorger in Panatulnou an und wurde durch den damaligen Oberhirten im jahre 1908 als Pfarrer installiert.
Unzertrennlich verknüpft mit der Geschichte dieser Pfarrgemeinde ist der Name des jetzigen Pfarrers, der nebst der geistlichen Seelsorge seine priesterliche Sorge auch dem Kirchengang und dem Genossenschaftswesen zuwendet. Nahezu 33 Jahre wirkt er mit wahrem priesterlichen Eifer in der Gemeinde. Während seiner langjährigen Tätigkeit wurden viele Verbesserungen und Neuanschaffungen vorgenommen. So erhielt das Gotteshaus im Jahre 1923 neue Glocken; im Jahre 1925 wurde die Kirche bedeutend verschönert. Renovierungen am Pfarrhause wurden zum wiederholten male vorgenommen. All dies war nur möglich, weil dem Pfarrer nach vielen Kämpfen, nach vielem Bitten und Betteln gelungen, war den sogenannten Patronatsfond zu gründe, wie es keinen zweiten in der ganzen Diözese gibt. Obzwar die zu diesem Zwecke gesicherten 47 kat. Joch kraft des Gesetzes auf 19 Joch zusammenschrumpften, bilden sie doch ein beträchtliches Kapital, welches zur Instandhaltung der Kirche und des Pfarrhauses genügt, ohne daß die Pfarrgemeinde zu diesem Zwecke im Geringsten in Anspruch genommen werden müßte.
Während des Patronats des jetzigen Pfarrers fanden schon 3 Missionen statt und zwar 1. 1906 28. Jänner - 6. Feber; 2. 1924 28. Dezember - 1925 6. Jänner und 3. 1931 vom 11. - 18. Jänner. Gestützt auf die schönen Erfolge hielt der Seelsorger selbst Mission im Jahre 1933, vom 19. - 23. März, welche von fast unglaublichem Erfolge gekrönt war. P f a r r h a u s war in den ersten Zeiten der Pfarrgemeinde kein's. Wie schon bemerkt, wohnte der Pfarrer - selbst dann, als schon die Pfarrkirche gestanden - in mehreren Privathäusern, unter anderen auch im Bauernhause No. 113.
Das jetzige Pfarrhaus wurde im Jahre 1846 durch Graf Franz Gyulai, als Patronatsherrn gebaut. Der Bau wurde zumeist aus Brennziegeln ausgeführt und das Dach mit Ziegeln gedeckt. Nach dem Aufbau hatte es 3 Zimmer angebaut, welches jahre hindurch als Kaplanszimmer benützt wurde, jetzt aber zu Kanzleizwecken dient. Des öfteren wurden am Gebäude Renovierungen vorgenommen. Zuletzt die Kanzlei und 1 Zimmer mit Kachelöfen versehen.
Das Pfarrgebäude ist als Besitz der Pfarrei im Grundbuchsblatt No. 73 aufgenommen und hat laut Kataster einen Flächenraum von 591 Quadratklafter. Von diesen ist 307 Quadratklafter Haus- und Hofraum, das übrige bildet den Garten. Gegen die Straße - in den park hinein - steht ein Bretterzaun und ein kleines Hoftürchen bildet den Eingang zum Pfarrhof, während von der Nebengasse ein großes Tor führt in den Wirtschaftshof. G e h a l t d e s P f a r r e r s war nicht immer derselbe. Seit Bestehen der Pfarre besitzt der Seelsorger eine Session, welche im Jahre 1797 aus dem Kameralgute in 4 Fluren ausgeschnitten wurde, durch den Ingenieuren Josef Herbina im Beisein des damaligen Seelsorgers Ernst Rausch, sowie der Ortsvorstehung: Heinrich Sand, Richter, Benjamin Rosner, Notär, Georg Wenzel, Kassier, Peter Gruber und Josef Mittermüller, Geschworene. Im Grundbuchsblatt No. 73 ist es unter dem Titel "Röm.-kath. Pfarrer" eingetragen und hat laut Kataster 28 Kat.-Joch 1488 Quadratklafter.
Von Seite der Patronats-Herrschaft wurde im Jahre 1808 durch den damaligen Gutsherrn Graf Pejacsevics eine den KameralPfarren gleiche Besoldung zugesagt, welche jedoch vom Grafen Ignatius Gyulai, der das ganze Gut im Jahre 1813 rückgekauft hat, verweigert wurde. Weil der Gutsherr die diesbezüglichen Forderungen des Seelsorgers abgeschlagen hat, und ihm nur in Bargeld 160 Gulden v.v. was im Werte 64 Guldenmünz gleichgestanden, abgesichert versetzte S. Excellenz Ladislaus K ö s z e g h y Diözesanbischof wegen des verweigerten Gehaltes den damaligen Pfarrer Ende 1813 und war nicht einmal geneigt einen ständigen Seelsorger der Gemeinde zu geben, bis der Pfarrgehalt nicht geregelt sein wird. Doch fand sich der Alte pensionierte Militärkaplan - wie dies schon erwähnt wurde - und übernahm die Leitung des Pfarre, weil d i e G e m e i n d e ihm die 32 Gulden in Bargeld sicherte, 300 Portionen Heu und 2 Einer wein, von welchem der Seelsorger verpflichtet war, das Notwendige der Kirche zu überlassen zum Gottesdienste. Georg Quesar von Persanova Pfarrer konnte freilich auch von diesem geringen Gehalt leben, weil er über ziemliches Privatvermögen verfügte. Sein Nachfolger aber, Joachim Valentin Fliegszeder fühlte nur zu gut, daß diese - durch seinen Vorgänger angenommene - Dotation nicht hinreichend sei, darum wurde er auch trübsinnig und starb eines frühzeitigen, unerwarteten Todes. Als dann der zweite Nachfolger, Hochw. Josef Wendeschu klagte, daß dieser Gehalt nicht hinreichend sei, um dem Stande gemäß zu leben, erbarmte sich die Gemeinde, und sicherte in einem Vertrage am 7. August 1843, dem Seelsorger für die Zukunft einen entsprechenden Gehalt. Dieser Vertrag wurde vom damaligen Diözesanbischof S. Excellenz Josef Lonovics am 3. März des Jahres 1844 genehmigt, ist auch heute noch in Geltung. Im Jahre 1906, und später im
Jahre 1926 wurden zwar die im 1. Punkte festgesetzten Lebtigalgebühren durch Pfarrer und Kirchengemeinde in eine Ablösungssumme umgeändert, jedoch bleiben die übrigen Punkte des Vertrages unberührt, wie dies die hochw. Bischöfliche Behörde am 17. April 1906 betonte. Der ä l t e s t e S i e g e l des Pfarramtes stammt aus dem Jahre 1794 und ist auf jener Urkunde in Siegellack gedrückt zu sehen, laut welcher die Gemeindeämter von Seite der Gemeinde gelobt wurden. Dieser Siegel zeigt zwei in Kruez gelegte Hände, aus deren Mitte sich ein Kreuz erhebt, an dessen linker Seite "I", rechter Seite "L" zu sehen ist. Im Jahre 1832 wurde dieser Siegel abgeändert, und zeigt eine Priestergesellschaft (wahrscheinlich der hl. Ignatius von Loyola) und steht am Rande zu lesen: Sig Parochiae Neo Panat". Der jetzige Amtssiegel trägt einfach die Inschrift: "Romania, 1787. Panatulnou (Ujpanad) Jud. Arad. Parochia Rom. Cath."
M a t r i k e l b ü c h e r sind seit 1787 regelrecht geführt.
D i e e r s t e T a u f e aus dem Jahre 1787, am 17. Oktober: Marianna, Tochter des Johann Fesser und Gattin Margaretha; getauft von P. Fortunatus Friedrich, Lokal Curat. Taufpathen: Clemens Karl und Gattin Margaretha.
D i e e r s t e H e i r a t aus dem Jahre 1787, am 23. Oktober: Jakob Hoff Wittwer aus dem Reiche und Catharina Wild Wittwe aus Szegedin, Getraut durch P. Fortunatus Friedrich, Lokal Curat in Anwesenheit der Zeugen: Johann Kayser und Paul Rupert. D i e e r s t e B e e r d i g u n g aus dem Jahre 1787, am 18. Oktober: durch P. Fortunatus Friedrich. Name des Todten: Johann Heini, 20 Jahre alt, wohnhaft hier. Matrikelbücher der Getauften, der Beerdigten und Getrauten sind bis jetzt je 7 Bände. Das Matrikelbuch der Gefirmten zählt 2 Bände.
C a n o n i c a D i s i t a t i o ist in einem Bande vorfindbar und mit schöner, leserlichen Schrift in lateinischer Sprache geschrieben. "Disitatio Canonica" wird jenes Protokoll genannt, welches bei der amtlichen Ueberprüfung der Pfarre (kanonischen Befunde) durch S. Exzellenz Diözesanbischof Dr. Josef Lonovics am 13. Mai des Jahres 1835 aufgenommen wurde in Gegenwart des Domherrn Ignatius Fabry, (Canonicus a latere), des herrschaftlichen Provisors Johann Janko, des Konitats-Richters Karl Bosnyaky, des Jurassors Elexander Kornely und der hierortigen Richter und Geschworenen.
"H i s t o r i a d o m u s" d.h. Geschichte der Pfarre ist im Jahre 1835, im Monate April durch Pfarrer Joachim Valentin Fliegszeder in lateinischer Sprache verfasst, d.h. begonnen worden und wird seit dieser Zeit weitergeführt. Bis zum Jahre 1835 waren keine Dokumente vorhanden, aus welchen man bezüglich der Gründung etwas sicheres erfahren könnte. Darum verhörte Genannter - wie er es selbst bekennt - die Aeltesten der Gemeinde und aus ihren Aussagen schöpfte er das Material zur Beschreibung der Gründung dieser Pfarrgemeinde.
S t i f t u n g s u r k u n d e n und alle übrigen Dokumente sind im Archiv der Pfarrkanzlei hinterlegt.